Was denkt die Öffentlichkeit über die PR-Branche?

Der gestrige Beitrag auf Deutschland Radio Kultur über die „PR-Republik Deutschland“ hat mich animiert, noch ein paar Zitate etc. über die PR rauszusuchen. Here it comes:

Was ist eigentlich PR? Ein wenig verkürzt kann man sagen, dass es Aufgabe der PR ist, Unternehmen und Personen ein positives Image zu verschaffen. Wie genau das bewerkstelligt wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Klar ist aber: PR kümmert sich um den guten Ruf. Oberstes Ziel sind tolle Schlagzeilen.

Es ist einigermaßen paradox, dass ausgerechnet diese Disziplin selbst keinen guten Leumund hat. Die Öffentlichkeit hat von den Öffentlichkeitsarbeitern ein negatives Bild. Dazu muss man sich nur anschauen, wie über die PR-Branche geschrieben wird.

Ein paar Zitate aus den Medien:

Der Spiegel 31/2013. Titelgeschichte „Natürlich künstlich“: In dem Artikel geht es um die industrialisierte Produktion unserer Lebensmittel. Insgesamt ein kritischer Blick auf Unternehmen wie Unilever & Co, in dem es unter anderem heißt: 

„Die Unternehmen greifen zwar längst auf weltweite Warenströme und Handelsketten zurück, wollen das aber möglichst nicht publik machen. Auf Kritik reagieren sie mit dem Engagement von PR-Agenturen, statt all ihre Zutaten und Lieferanten offenzulegen.“ „Was denkt die Öffentlichkeit über die PR-Branche?“ weiterlesen

Programmtipp: Sind wir auf dem Weg zur PR-Republik? Heute auf Deutschlandradio Kultur

Programmhinweis! Heute Abend 19.30 gibt es auf Deutschlandradio-Kultur die Sendung: „Sind wir auf dem Weg in die PR-Republik? von Peter Podjavorsek

Im Programmhinweis heißt es:

Wie spinnt die PR-Industrie ihre Fäden? Mit welchen Strategien und Taktiken versuchen Unternehmen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen? Auf der Spur der heimlichen Meinungsmacher.

Immer stärker und mit immer subtileren Mitteln beeinflussen die PR-Branche und ihre Auftraggeber, was und wie berichtet wird. Längst finden ihre Texte unverändert den Weg in die Presse. Sie nisten sich in sozialen Netzwerken und Online-Medien ein, setzen Themen, bestimmen Diskussionen und umgarnen Journalisten, damit sie im Sinne eines Unternehmens oder eine Branche berichten.

Ich bin sehr gespannt.

Muss allerdings auch sagen, dass ich die Grundthese für in weiten Teilen falsch halte. Zwar gibt es in der Tat Spin-Doktoren, die die öffentliche Meinung manipulieren. Aber in Deutschland sind es nur eine Handvoll Leute, die das beherrschen.

Die meisten PR-Schaffenden, vor allem die in Agenturen, stümpern ganz gewaltig vor sich hin.

Dennoch werden sich viele PR-Agenturen über die Sendung heute Abend freuen. Denn gerade solchen kritischen Berichte machen PR-Agenturen für Auftraggeber richtig interessant. Solche Sendungen erwecken den Eindruck, als würde PR etwas bewirken. Es mag zwar unmoralisch sein, aber immerhin gut fürs Geschäft.

Das aber, davon bin ich jedenfalls überzeugt, ist bei 95 Prozent, von dem, was von Agenturen als PR verkauft wird nicht der Fall.

Stattdessen werden von den Geschäftsführern wilde Versprechungen verkauft, während im Hintergrund eine Armee von Praktikanten und Junior-Beratern Powerpoint Präsentationen zusammenschraubt.

DAS ist der wahre PR-Alltag. Mein Buch Public Frustration wird im Laufe des Jahres erscheinen, dort führe ich diese These genauer aus.

Jetzt freu ich mich erstmal auf die Sendung heute Abend!

PR / Public Frustration: Warum ich diesen Blog schreibe

Zwölf Jahre habe ich in der PR gearbeitet. Die allermeiste Zeit habe ich es gehasst.
Zunächst war ich als Volontär in der Pressestelle eines großen Unternehmens. Das war zwar langweilig, weil es eine insgesamt sinnlose Tätigkeit war. Aber im großen und ganzen war es erträglich. Erträglich auch deswegen, weil ich immer das Ende des Jobs vor Augen hatte: Nach dem Volontariat wollte ich in eine PR-Agentur. Da würde es spannender werden, dessen war ich mir sicher.
Schnell, bunt, cool, am Puls der Zeit. Digital und kreativ.
Einige meiner Freunde waren damals Werber. Ich wusste, dass sie viel arbeiteten, aber sie lebten für ihren Job, es machte ihnen einfach Spaß. So stellte ich es mir in einer PR-Agentur auch vor. „PR / Public Frustration: Warum ich diesen Blog schreibe“ weiterlesen